Hanno Balitsch
Träume wurden wahr
Viele Jugendliche träumen von der Karriere als Fußballspieler.
So träumte in jungen Jahren sicher auch der ehemalige AKG-Schüler
Hanno Balitsch (Abiturjahrgang 2000), der seine Träume Wirklichkeit werden
ließ und in diesem Jahr sogar den Sprung zum Fußball-Nationalspieler
schaffte.
Mit dem Fußballspielen begann Hanno mit fünf Jahren beim FC Alsbach.
Mit dem Eintritt ins AKG 1991 und dem Beitritt zur Leistungsgruppe-Leichtathletik
am AKG begann seine parallel laufende Karriere als Leichtathlet bei VfL/SSG
Bensheim. "Der Hauptgrund ans AKG zu gehen war die Möglichkeit, Sport
LK in der Oberstufe wählen zu können, sowie das breite Angebot an
AGs und Schulmannschaften," blickt Hanno zurück. In der Leichtathletik
durchlief er alle Wettkampfmannschaften bei "Jugend trainiert für
Olympia", wobei er das Team dreimal als Hessensieger zum Bundesfinale nach
Berlin führte. "Es war eine tolle Zeit. Mir haben Mannschaftswettkämpfe,
besonders bei ´Jugend trainiert für Olympia´ immer besonders
Spaß gemacht,weil der Zusammenhalt in der Truppe immer zu Höchstleistungen
angespornt hat. Unvergessen bleiben mir auch die Trainingslager, besonders die
in Nizza. Mein schönster und größter sportlicher Erfolg in der
Schule war das Erreichen der Bundesfinale und da natürlich ganz
besonders der legendäre Wettkampf beim Hessenfinale in Fulda, bei dem wir
vor der Staffel über 300 Punkte zurück lagen und doch noch gewonnen
haben," erinnert sich Hanno, wobei hierbei unvergessen seine Leistung im
Speerwerfen bleiben wird, als er zum Wettkampfauftakt seine persönliche
Bestleistung um mehr als sieben Meter steigerte, damit die Konkurrenz schockte
und das eigene Team zum Sieg mitriss.
"Nicht so erfreulich war die Finalniederlage 1994 mit der Wettkampfmannschaft
II beim Fußball-Landesentscheid in Grünberg. Hätten wir gewonnen,
dann wären wir auch mal mit den Fußballern nach Berlin gefahren."
"Neben Fußball und Leichtathletik hätte Hanno auch in jeder
anderen Sportart wie Tennis, Handball oder Volleyball zum Einsatz kommen können,"
stellt Sportlehrer Rainer Hartmann, der ihn während der Schulzeit betreute
und trainierte, sein vielseitiges Talent heraus: "Mit Fußball als
Trainingsausgleich war er immer zu begeistern - und dass ihn das Training bei
den Leichtathleten auch im Fußball weiterbringt hat er schnell erkannt
und ist auch deshalb dabei geblieben." Beleg hierfür ist eine sms,
die er aus seinem Trainingslager mit Bayer04 aus der Schweiz zu Beginn der Saison
2003/04 schickte: "Heute morgen 30 Meter-Sprinttest mit 1 Meter Anlauf
in 3,70 Sekunden! Leichtathletik sei Dank!"
Hanno blieb der Leichtathletik treu bis zur B-Jugend, wo er sich für die
deutschen Jugendmeisterschaften in Berlin über 300 Meter-Hürden qualifizieren
konnte. Zuvor war er erfolgreich als Hessenmeister im Hochsprung sowie als Qualifikant
für die deutschen Schüler-Block-Mehrkampfmeisterschaften in Illertissen.Zu
dieser Zeit, jetzt für den SV Waldhof Mannheim am Ball, begann seine Nationalspieler-Laufbahn
mit seinem ersten Einsatz im Trikot mit dem Bundesadler in der U 16. Hier gegen
Schweden schoss er das 1:0 zum 4:0-Sieg. Danach durchlief er alle U-Mannschaften
bis hin zur aktuellen U 21. Das ergaben 35 Gesamteinsätze, davon 11 in
der U 21, die letzten 3 Spiele als Kapitän. Ein erster großer Erfolg
war der Gewinn derBronzemedaille bei der U 18-Europameisterschaft in Deutschland
und damit verbunden die Qualifikation für die U 20-Weltmeisterschaft in
Argentinien. Dort schied die Mannschaft im Achtelfinale mit 2:3 gegen Frankreich
aus. Sein erster A-Länderspieleinsatz war am 12.02.03 in Palma de Mallorca
gegen Spanien, dazu kam der Einsatz beim Benefizspiel kurz vor Weihnachten 2002.
Weitere zweimal stand er im Aufgebot: Im Heimspiel gegen Holland und gegen Serbien-Montenegro.
Schon früh wurde die Bundesliga auf ihn aufmerksam und er wechselte nach
zwei Profijahren in Mannheim 2001 zum 1. FC Köln, wo er sich schon im ersten
Jahr als Stammspieler etablierte und 24 Bundesligaspiele absolvierte. Leider
stiegen die Kölner aus der 1. Bundesliga ab und er entschied sich für
einen Wechsel zum Vizemeister Bayer04 Leverkusen. Auch hier war er auf Anhieb
Stammspieler und Bundestrainer Rudi Völler berief ihn gegen Spanien ins DFB-Team.
In Leverkusen bestritt er in der Saison 2002/03 30 Bundesligaspiele und schoss
dabei 3 Tore. Vom Januar 2005 bis Juni 2005 erfolgte ein halbjähriges Intermezzo
bei Mainz 05. Mit Saisonbeginn 2005 wechselte er nach Hannover 96. Hier entwickelte
er sich schnell zu einem Führungsspieler und führte das Team auch schon mehrfach
als Kapitän auf den Platz, was seine herausragende Stellung in diesem Verein
dokumentiert. Mit Beginn der Saison 2010/2011 holte ihn Trainer Jupp Heynckes
zurück nach Leverkusen, wo er erneut überzeugte. Der Trainerwechsel auf Robin
Dutt zur Saison 2011/2012 ließ ihn im Januar 2012 die Entscheidung leicht fallen,
sich mit Beginn der Rückrunde dem 1. FC Nürnberg anzuschließen, der heftig um
ihn warb. Hierüber freute sich natürlich besonders sein ehemaliger LA-Trainer
Rainer Hartmann, der seit Kindesbeinen an bekennender Clubfan ist. Hannos Lieblingsposition
ist die 6 im Mittelfeld. Hier möchte er endlich "seine Heimat finden", wie er
in einem Interview beim Einstand beim Club äußerte. Bisher absolvierte er 295
Bundesligaspiele (Stand: 6. Mai 2012) und erzielte dabei 20 Tore. International
kann er 16 Champions League und sieben Euro League-Spiele vorweisen. Verletzungsbedingt
kam er beim Club erst im vierten Rückenrundenspiel, gegen den 1. FC Köln zur
Pflichtspiel-Premiere im Club-Trikot, wurde auf Anhieb Stammspieler und half
mit, frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Auch nach seiner aktiven Fußballerzeit
wird Hanno dem Fußball erhalten bleiben - denn sicher hat er nicht umsonst ein
Fernstudium mit erfolgreichem Abschluss als Diplom-Sportmanager absolviert.